Die Gastroenterologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Verdauungstraktes (Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm, Bauchspeicheldrüse). Die Hepatologie befasst sich mit den Erkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Milz.
Betroffen sind Personen, die an entzündlichen, infektiösen oder Tumorerkrankungen des Verdauungstraktes oder an Lebererkrankungen leiden.
Wenn Sie an Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Gewichtsverlust leiden, sollten Sie einen Gastroenterologen konsultieren. Müdigkeit, Schmerzen, eine Zunahme des Bauchumfangs oder eine Gelbfärbung der Haut sollten Sie dazu veranlassen, einen Hepatologen aufzusuchen.
● Morbus Crohn
Diese chronisch entzündliche Erkrankung des Verdauungstraktes verursacht Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit und einen Gewichtsverlust.
Entzündungshemmer und Immunsuppressiva (Hemmer des Immunsystems) wirken beruhigend auf Entzündungen.
● Colitis ulcerosa
Diese chronisch entzündliche Erkrankung des Dickdarms (Kolon) und des Rektums geht mit Bauchschmerzen, einem Brennen im Afterbereich und häufigem Stuhldrang einher.
Abkömmlinge der Aminosalicylsäure wirken entzündungshemmend auf die Wände von Kolon und Rektum. Kortikosteroide führen zur einer raschen Besserung der Beschwerden.
● Lebensmittelunverträglichkeiten
Störungen dieser Art äussern sich in Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Hautreaktionen und kaltem Schweiss.
Eine Gluten-Unverträglichkeit führt auf Ebene des Dünndarms zum Krankheitsbild der Zöliakie. Die Laktoseintoleranz ist auf eine unzureichende Ausschüttung des Verdauungsenzyms Laktase zurückzuführen.
Anhand eines Bluttests lässt sich Ihr Immunprofil bestimmen, und mit dem Verzicht auf die auslösenden Lebensmittel verschwinden auch die Beschwerden.
● Virushepatitis B und C
Hierbei handelt es sich um entzündliche Erkrankungen der Leber, die chronisch werden können.
Hepatitis B wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder durch den Kontakt mit Blut übertragen.
Eine Behandlung mit Interferon und antiviralen Medikamenten verstärkt die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems.
Hepatitis C wird durch Blut übertragen. Die Behandlung mit direkt wirkenden antiviralen Medikamenten führt in 95 Prozent der Fälle zur Heilung.
● Autoimmunerkrankungen der Leber
Hier greift das eigene Immunsystem die Leber an und führt so zu einer Leberentzündung. Dies äussert sich in Müdigkeit, Bauchbeschwerden, Gelbfärbung der Haut und des Augenweisses, einer Lebervergrösserung, dunklem Urin, Appetitlosigkeit und hellem Stuhl. Im Frühstadium können Kortikosteroide und Immunsuppressiva wirksam eingesetzt werden. Eine definitive Lösung bietet nur die Lebertransplantation.
● Leberkrebs
Leberkrebs entwickelt sich als Folge von Zirrhose, Hepatitis B oder C sowie regelmässigem Alkohol- und Tabakkonsum. Bei normaler Leberfunktion ist die Entfernung des Tumors ausreichend. Ist dies nicht möglich, lässt sich mithilfe einer Chemotherapie das Fortschreiten der Krebserkrankung verlangsamen. Bei bereits bestehendem Leberschaden wird eine Transplantation in Betracht gezogen.
● Zirrhose
Die Zirrhose ist eine chronische Lebererkrankung als Folge von Alkoholismus oder einer Infektion. Sie bedarf der regelmässigen Kontrolle, um das Risiko von Komplikationen einzudämmen. Die einzige definitive Therapie besteht in der Lebertransplantation.
● NASH (Fettleber-Hepatitis)
Diese chronische Erkrankung der Leber steht im Zusammenhang mit einer zu zucker- und fetthaltigen Ernährung und einem Mangel an Bewegung. Sie kann zur Zirrhose oder sogar zu Krebs fortschreiten. Die Behandlung besteht in einer Änderung der Lebensweise, mit dem Ziel, den Fettgehalt der Leber zu senken.
● Gastroskopie und Koloskopie
Bei der Gastroskopie oder Magenspiegelung wird das Mageninnere visuell untersucht. Die Koloskopie oder Darmspiegelung dient zur Krebserkennung sowie zur Entfernung von präkanzerösen Läsionen im Dickdarm.
● Elastographie
Bei dieser Untersuchung wird die Elastizität der Gewebe gemessen. Dies ermöglicht die Diagnose von Lebererkrankungen und Tumoren.
Behandlung
Eine ambulante oder stationäre klinische Untersuchung ist die Grundlage für nachfolgende vertiefende Behandlungen und Abklärungen. Bei familiärer Häufung von chronisch entzündlichen Erkrankungen des Verdauungstraktes oder von Lebererkrankungen empfiehlt sich die regelmässige Untersuchung durch einen Gastroenterologen.
Die unter Vollnarkose durchgeführte Endoskopie erfordert einen kurzzeitigen Spitalaufenthalt. Die Koloskopie kann ambulant ohne Spitalaufenthalt oder Narkose durchgeführt werden. Die Häufigkeit der Kontrolluntersuchungen richtet sich bei Erkrankungen der Leber und des Verdauungstraktes jeweils nach Schweregrad und Verlauf.
Unsere Gastroenterologen setzen modernste Technologien zur Behandlung von Leberkrankheiten und chronisch entzündlichen Krankheiten ein, beispielsweise Kapseln, die mit einer Kamera ausgestattet sind. Eine solche Kapsel ermöglicht nach der Einnahme durch den Patienten die Visualisierung des gesamten Verdauungstraktes.
Vor einer Auskultation und weiteren Untersuchungen erfasst der Gastroenterologe zur Diagnose Ihrer Lebererkrankung bzw. Ihrer Erkrankung des Verdauungstraktes zunächst Ihre Vorerkrankungen.
Bei Problemen wie Sodbrennen, chronischer Verstopfung, Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen empfiehlt sich ein Besuch in einer gastroenterologischen Fachabteilung.
Wenn Sie an Gelbsucht, Übelkeit oder Erbrechen leiden oder Ihr Leib aufgebläht und hart ist, wenden Sie sich bitte an einen Hepatologen.
Diese Untersuchung wird nüchtern unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose mit einem Endoskop (einem mit Kamera und Lichtquelle ausgestatteten Schlauch) durchgeführt. Im Rahmen einer Magenspiegelung können ausserdem Gewebeproben entnommen, ein Tumor oder Fremdkörper entfernt und Blutgefässe koaguliert werden.
Die Untersuchung ist schmerzlos, da sie unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt wird.
Um Erkrankungen der Leber kümmert sich der Hepatologe.